Als der kleine Flitzer, der mit Hilfe der Phönizier und der alten Römer keinem geringeren Land als Spanien seinen Namen gab, von der iberischen Halbinsel in die Welt auszog und dabei auch zu uns kam, begann die beispiellose Haustier- Karriere des Wildkaninchens – nicht zu verwechseln, mit seinem weitläufigen Vetter, dem Feldhasen. Vornehmlich französische Mönche waren es, die den kulleräugigen, anpassungsfähigen kleinen Naturburschen in ihren Klostergärten domestizieren und somit zum Haustier machten. Durch Mutationen (natürliche, sprunghafte Veränderungen des Erbgutes) insbesondere in Fellfarbe, Größe und der Körperform, entstanden zahlreiche Rassen. Unter menschlicher Obhut konnten diese Tiere, im Gegensatz zur freien Wildbahn, nicht nur überleben, sondern sich auch vermehren.
So entstanden ab etwa 100 n.Chr. langsam rasseähnliche Typen. Über das Vorkommen von schwarzen, blauen, gelben, weißen und gescheckten Tieren wird bereits im 16. Jahrhunderts in Belgien, Frankreich, Holland, England und insbesondere auch im deutschsprachigen Raum berichtet. Heute steht die Rassekaninchenzucht fast überall auf einem hohen Niveau. Allein bei uns in Deutschland werden derzeit ca. 98 verschiedene Rassen in ca. 371 Farbenschlägen planmäßig von Mitgliedern des Zentralverbandes Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. (ZDRK) gezüchtet und betreut.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es ca. 160.000 Rassekaninchenzüchter, die in fast 5.000 Vereinen organisiert sind. Diese örtlichen Vereine sind mit den über 600 Handarbeits- und Kreativgruppen sowie den mehr als 2.600 Jugendgruppen in über 500 Kreisverbänden zusammengefasst, die wiederum in 20 Landesverbänden zusammengeschlossen sind. Daneben gibt es in den Landesverbänden noch über 400 Spezialclubs, deren Aufgabe die Züchtung und ständige Verbesserung einzelner Kaninchenrassen sowie die Herauszüchtung erbfester Stämme ist. Während in den einzelnen Zuchtvereinen immer mehrere Kaninchenrassen gezüchtet werden, spezialisiert man sich in den Clubs überwiegend auf nur eine Rasse. Die weltweit unbestritten führende Dachorganisation, der die 20 Landesverbände angehören, ist der Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. (ZDRK).
Die einzelnen Kleintier- oder Kaninchenzuchtvereine haben Vereinsnummern, die sich dann auch in den Ohren der Kaninchen der Vereinszüchter wiederfinden. Am Beispiel unseres Vereines I 153 Nordhorn soll dargestellt werden, was diese Vereinsnummer hier „I 153“ eigentlich bedeutet.
Warum heißt der Nordhorner Verein „I 153“? Er ist nicht etwa, wie oft vermutet wird, im Jahre 1953 gegründet und der Buchstabe „I“ besagt nicht etwa, dass es sich hier um eine Interessengemeinschaft von Kleintier- oder Kaninchenzuchtverein handelt. Das „I“ ist die Kennung für den Landesverband Weser Ems, dem der I 153 Nordhorn angehört. Jeder Landesverband hat eine bestimmte Kennung (z.B. „B“ für Bayern, „HH“ für Hamburg oder „Z“ für Württemberg-Hohenzollern). Und jeder Verein innerhalb der einzelnen Landesverbände hat wiederum bestimmte Vereinsnummern. Die „153“ ist also die Vereinsnummer des Nordhorner Rasse-Kaninchenzuchtvereins innerhalb des Landesverbandes Weser-Ems. Um genau zu sein lautet unser Vereinsname wie folgt: Rasse-Kaninchenzuchtverein I 153 Nordhorn von 1929 e.V. oder in der Abkürzung halt RKZV I153 Nordhorn.